FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Artikel / Jahrgang 2011+

 

Interview: Nur ein geringer Teil der Personen,
die gegenüber Kindern Gewalt ausüben,
 tun dies um der Gewalt willen

(Prof. Gerhard Roth sprach mit Birgit Nabert und Christoph Malter)

 

Red.: Herr Roth, Sie sind Professor für Neurobiologie und Verhaltensphysiologie sowie Autor zahlreicher Publikationen aus dem Gebiet der experimentellen und theoretischen Neurobiologie und der Neurophilosophie. In der Bundesrepublik Deutschland sterben jede Woche etwa drei Kinder in Folge von Kindesmisshandlung. Was sind das für Menschen, die solch grausame Taten begehen und was spielt sich in deren Köpfen ab?

Prof. Roth: Für Grausamkeiten von Eltern oder Erziehungsberechtigten gegenüber Kindern gibt es verschiedene Gründe. Ein häufiger Grund ist subjektive Überforderung durch das Verhalten von Kindern, die von schwierigen psychosozialen und sozioökonomischen Verhältnissen herrührt. Die gewaltsam reagierenden Personen haben meist eine gering ausgebildete Impulshemmung und eine niedrige Frustrationsschwelle und haben es nicht gelernt, auf Belastungen in nicht-gewalttätiger Form zu reagieren. Ursache für diese Defizite sind zum einen negative Vorbilder in der Herkunftsfamilie, die ebenso reagierten, und/oder, oft damit einhergehend, in früher Kindheit erlittene schwere psychische Traumatisierungen in Form von Vernachlässigung, körperlicher oder sexueller Gewalt. Opfer werden somit häufig zu Tätern. Nur ein geringer Teil der Personen, die gegenüber Kindern Gewalt ausüben, tun dies um der Gewalt willen, etwa weil eine solche Machtausübung ihr Selbstwertgefühl steigert. Diese Personen haben meist ebenfalls frühkindliche traumatisierende Erfahrungen, ergänzt um ein starkes Minderwertigkeitsgefühl, das meist aus Beschämung und Ausgrenzung im Kindesalter entsteht. Dies führt zu tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen.

Das komplette Interview ist veröffentlicht in der Zeitschrift paten 2-2011


Die Zeitschrift paten kann über die Geschäftsstelle des PAN bei
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Telefon: 0211-1799-6380

  

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