FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Diskussion / Jahrgang 2009

 

Für die Ergänzungsfamilie nicht mal ein Grabgesang?

 

Vielleicht muß man den endgültigen Bericht abwarten, aber zunächst scheint das Konzept der Pflegefamilie als Ergänzungsfamilie in den Forschungsberichten des DJI gar nicht mehr vorzukommen. Es wird nicht erwähnt. So trägt man ein mit Macht, mit Pauken und Trompeten durchgesetztes Konzept (vgl. www.agsp.de/html/d98.html) sang- und klanglos zu Grabe. Ist das nicht schon ein Skandal? Keine Grabesrede? Kein Bedauern, nicht eine Spur von Selbstkritik und Übernahme von Verantwortung für das Unglück, das durch die Ergänzungsfamilienideologie verursacht wurde?

Immerhin kommt Blandow (2004) in seinem Forschungsbericht zur Verwandtenpflege zu der beachtlichen Feststellung: „Das vom Deutschen Jugendinstitut (1987)1 in das deutsche Pflegekinderwesen eingeführte und in der Folge auch vom neuen Kinder- und Jugendhilfegesetz preferierte Ergänzungsfamilienmodell basiert auf einer konstruktiven Zusammenarbeit der abgebenden Eltern und der Pflegefamilie zum Wohle des Kindes. Ohne einen genauen Einblick in das Verhältnis zwischen den beiden Familien zu erlauben, zeigen die Daten aus der Einzelfallerhebung, dass die Umsetzung dieser Vorstellung in der Regel nicht gelingt“ (Blandow, Walter 2004, S 23)2. Ja, sie gelingt beinahe nirgendwo, sonst wäre sie auch schon längst in aller Ausführlichkeit beschrieben worden.

Arnim Westermann

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Literatur

1 Deutsches Jugendinstitut, (Hrsg.) (1987). Handbuch Beratung im Pflegekinderbereich. Juventa, München.

2 Blandow, J. und M. Walter (2004). Bestandsaufnahme und strukturelle Analyse der Verwandtenpflege in der Bundesrepublik Deutschland. Kurzfassung des Untersuchungsberichtes.

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Dr. Arnim Westermann ist Diplom-Psychologe und arbeit seit 1982 mit Monika Nienstedt in gemeinsamer psychologischer Praxis, u.a mit den Arbeitsschwerpunkten Pflege- und Adoptivkinder sowie Therapie von Kindern mit schweren traumatischen Erfahrungen.

veröffentlicht in paten 1, 2009, s. www.pan-ev.de

s.a. Kinder in Pflegefamilien (Bericht zur DJI Tagung “Pflegekinderhilfe”)

 

 

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