FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Nachrichten / Jahrgang 2005

 

Andreas Mehringer gestorben

 

Vorbemerkung: Andreas Mehringer war der einflußreichste Heilpädagoge in der deutschen Heimerziehung. Lange vor der Konjunktur der Bindungstheorie erkannte er, daß ein liebevolles familiäres Milieu für die psychosoziale Entwicklung insbesondere von seelisch verletzten Kindern unverzichtbar ist. Einer seiner Zöglinge war Peter Widemann, der in Berlin das Konzept der Heilpädagogischen Pflegefamilie als Alternative zur institutionellen Heimerziehung durchsetzte, um dessen Erhaltung gegenwärtig mit aller Kraft gekämpft wird (vgl. http://www.aktivverbund-berlin.de).

Kurt Eberhard (Jan. 2005)

 

Andreas Mehringer, bedeutender Pädagoge und ehemaliger Leiter des Münchner Waisenhauses, ist am 21.12.2004 im Alter von 93 Jahren verstorben.

Mehringer stammte aus einer Bauernfamilie und wurde 1911 in einem oberbayerischen Dorf bei Miesbach geboren. Der frühe Tod seiner Mutter - sie stirbt, als er sieben Jahre alt ist - scheint ihn nachhaltig geprägt zu haben. Der Drang, sich um verlassene Kinder zu kümmern und ihnen ein Heim zu geben, wird ihn sein ganzes Leben über begleiten.

Seine berufliche Laufbahn begann Mehringer mit dem Studium der Pädagogik an der Universität München. 1937 promovierte er mit einer Arbeit über den großen Schweizer Pädagogen Pestalozzi, in dessen Geiste Mehringers pädagogische Arbeit Zeit seines Lebens stehen wird.

Von 1945 bis zum Jahre 1969 war Andreas Mehringer Leiter des Münchner Waisenhauses. Es gelang ihm - und darin liegt sein entscheidendes Verdienst - das Waisenhaus grundlegend zu reformieren: Mit dem Aufbau des Familienprinzips verwandelte Mehringer den alten Anstaltsbetrieb zu einem Modellheim für moderne Erziehungsmethoden an familienlosen Kindern und machte das Münchner Waisenhaus in den 1950er und 1960er Jahren zu einem der modernsten Waisenhäuser Europas. Vor allem die Einführung von Familiengruppen bedeutete für die Heimerziehung eine bahnbrechende Erneuerung. Für seine Leistung erhielt Mehringer 1978 den Janusz-Korczak-Preis.

In seinem Werk "Heimkinder", 1976 im Ernst Reinhardt Verlag erschienen, blickt Mehringer auf seine langjährige Arbeit als Heimleiter zurück. Seine Erfahrungen mit deprivierten Kleinkindern schrieb er in "Verlassene Kinder" nieder. Ein echter Klassiker ist das mittlerweile in 11. Auflage vorliegende Taschenbuch "Eine kleine Heilpädagogik". Besonders eng verbunden war Andreas Mehringer mit dem Ernst Reinhardt Verlag durch seine jahrzehntelange Tätigkeit als Schriftleiter und Herausgeber der Zeitschrift "unsere Jugend".

Quelle: Pressemitteilung des Ernst Reinhardt Verlags vom 4.1.2005

 

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