FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Nachrichten / Jahrgang 2006

 

 Paritätischer Wohlfahrtsverband
und Deutscher Kinderschutzbund:
„Wir können handeln...“


Unter dem Titel „Wir können handeln...“ haben Paritätischer Wohlfahrtsverband und Deutscher Kinderschutzbund ein Programm zur Prävention von Vernachlässigung und Gewalt gegen Kinder vorgestellt. Bund, Länder, Kommunen und Zivilgesellschaft müssten dringend Rahmenbedingungen schaffen, die wirksam helfen, Kinder zu schützen, forderte Barbara Stolterfoht, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV). „Gewalt, Vernachlässigung und Misshandlung prägen den Alltag von zu vielen Jungen und Mädchen. Diesen Kindern wird nicht nur ihre Kindheit genommen, auch ihre Seelen, ihre Lebens- und Zukunftsperspektiven werden zerstört.“

Ziel eines umfassenden Präventionsprogrammes müsse es sein, Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsverantwortung besser zu unterstützen und ihnen notwendige Hilfen zukommen zu lassen, ehe sich Probleme zu Krisen verschärfen. Dazu schlagen die beiden Verbände sechs konkrete Maßnahmen vor:
Die Infrastruktur für präventiven Kinderschutz muss verbessert werden. Familien unterstützende Angebote und Leistungen der Jugendhilfe müssen ausgebaut und finanziell abgesichert werden. Sie müssen an den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen orientiert und leicht erreichbar sein.

Die Leistungen von Hebammen und Geburtsvorbereiterinnen sind als Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenkassen festzuschreiben. Sie müssen während des gesamten ersten Lebensjahres des Kindes in Anspruch genommen werden können.
Das Recht von Kindern auf Gesundheit muss durch ein Recht auf ärztliche Vorsorgeuntersuchungen gestärkt werden. Erziehungsberechtigte sind zu verpflichten, diese Untersuchungen wahrzunehmen.

Über den Aufbau entsprechender Netzwerke haben die Kommunen dafür Sorge zu tragen, dass ihre Jugendämter frühzeitig von anderen Institutionen unterrichtet werden, wenn Anzeichen von Gewalt und Vernachlässigung vorliegen. Wenn bei Kinderärzten, in Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern Anzeichen auf eine Gefährdung von Kindern vorliegen, muss gewährleistet sein, dass diese auch zuverlässig weitergeleitet und in konkrete Hilfe umgesetzt werden. Diese Vernetzung und Unterstützung muss institutionalisiert werden.
Ein Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung muss auch für alle Kinder unter drei Jahren geschaffen werden. Der Ausbau muss so gestaltet werden, dass Hemmschwellen für Familien in belasteten sozialen Lebenssituationen, das Angebot zu nutzen, gezielt abgebaut werden.

Maßnahmen zur Familienbildung müssen über Landesausführungsgesetze so gestaltet werden, dass sie den modernen Entwicklungen der Familienbildung gerecht werden und auch bildungsferne Eltern ansprechen.

Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB), forderte, den nächsten Kinder- und Jugendbericht um einen eigenen Forschungsbericht zur Problematik der Vernachlässigung von Kindern zu ergänzen. Bislang lägen dazu keine verlässlichen Daten und Erkenntnisse vor. „Der Begriff Vernachlässigung ist diffus und umstritten“, erklärte Hilgers. Ein Forschungsbericht könne Grundlage für die Entwicklung weiterer Unterstützungs- und Hilfeangebote sein. „Wir erwarten hierfür die Bereitstellung entsprechender Mittel“, sagte Hilgers.

Die Forderungen des DPWV und des DKSB sind näher erläutert in einer Broschüre mit dem Titel „Wir können handeln...“. Sie ist erhältlich beim Paritätischen Wohlfahrtsverband oder als pdf-Version auf der Internetseite
www.paritaet.org (Rubrik Aktuelles).

Quelle: Pressemitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes vom 25.4.2006

 

 

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