FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Nachrichten / Jahrgang 2006

 

Westfälische Pflegefamilien bieten Obhut
für mehr als 700 Kinder

 

Münster/Westfalen. Bundesweit stagniert die Entwicklung, weil Pflegeeltern kaum mehr zu finden sind. „Doch im Bereich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat das LWL-Landesjugendamt gemeinsam mit den freien Trägern durch vielfältige Initiativen so viele Pflegeeltern gefunden, dass der steigende Bedarf bislang annähernd gedeckt werden konnte. So konnte sich die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die in diesen Familien eine spezielle Förderung erfahren, in den vergangenen acht Jahren mehr als verdoppeln“, bilanzierte am Montag (7.8.06) in Münster LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch. „Inzwischen leben mehr als 700 junge Menschen in so genannten Westfälischen Pflegefamilien. Diese Unterbringung außerhalb der Herkunftsfamilie hat sich bewährt“, sagte Kirsch.

„Westfälische Pflegefamilien“ sind Familien für Mädchen und Jungen, die zum Beispiel wegen Vernachlässigung oder Gewalt in der Familie nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben können, für die ein Heim, eine Wohngruppe oder eine „normale“ Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort sind. Diese Kinder und Jugendlichen brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch „eine richtige Familie“, so Kirsch – beides bekommen sie in der Westfälischen Pflegefamilie. Denn die Pflegeeltern haben sich entsprechend fortgebildet und bringen meist eine pädagogische oder - etwa bei Kindern mit Behinderungen - eine medizinische Qualifikation mit.

„Für immer mehr junge Menschen gelingt es inzwischen, ein Leben in den Westfälischen Pflegefamilien zu ermöglichen“, ergänzte LWL-Jugenddezernent Hans Meyer. 106 Beraterinnen bei 35 freien Trägern der Jugendhilfe betreuen zur Zeit 722 westfälische Pflegekinder. Die meisten Kinder sind im Grundschulalter, wenn sie in diese Pflegefamilien kommen.

„Wir werden auch künftig diese wichtigen Hilfen zur Erziehung weiterentwickeln“, sagte LWL-Direktor Kirsch, „denn Kinder und Jugendliche brauchen dieses spezielle Angebot.“ Das LWL-Landesjugendamt unterstützt den fachlichen Austausch und die enge Zusammenarbeit der 35 Jugendhilfe-Träger. Regelmäßig initiiert es Fortbildungen für Pflegeeltern und Berater und wirkt an einheitlichen Qualitätsstandards mit. Für die Jugendämter vor Ort rechnet sich das Pflegefamilien-Konzept: Sie zahlen pro Pflegekind und Tag 60 bis 76 Euro. Demgegenüber kostet die Unterbringung in einem Heim oder einer Wohngruppe mindestens das Doppelte, nämlich je nach individuellem Förderbedarf 110 bis 240 Euro täglich.

Wer eine Westfälische Pflegefamilie gründen will, kann sich beim LWL-Landesjugendamt informieren (Imke Büttner, Tel. 0251 591-5884 oder Heidi Knapp, Tel. 0251 591-3652). Interessierte finden zudem Familienberater in ihrer Region im Internet unter
www.lwl.org/westf-pflegefamilien.

07. August 2006

 

 

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