FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Rezension / Jahrgang 2005

 



Ernst Engelke

Die Wissenschaft Soziale Arbeit
Werdegang und Grundlagen

Lambertus-Verlag, 2003
(528 Seiten, 25 Euro)


Endlich ein Autor, der sich seinen Lesern ausführlich vorstellt:
     »Ernst Engelke, 1941 in Hildesheim geboren; Studien der Philosophie, Theologie, Pädagogik und Psychologie in Fulda, Freiburg und Würzburg; Promotion in Theologie, Diplom in Psychologie, Habilitation für das Lehrgebiet Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik (TU Berlin).
   Berufliche Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit, Klinikseelsorge, Ehe-, Familien- und Lebensberatung und Psychiatrie, als Supervisor und Lehrtherapeut für Psychodrama, Gruppenpsychotherapie und Soziometrie.
     Seit 1980 Professor für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Mitglied der Fachrichtungskommission Sozialwesen, die im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst eine neue Rahmenstudienordnung für den Fachhochschulstudiengang Soziale Arbeit in Bayern erarbeitet hat (1993 bis 1995).
     Lehr- und Forschungsgebiete: Geschichte und Grundlagen der Wissenschaft Soziale Arbeit, Theorien und Handlungslehre der Sozialarbeit, Thanatologie, Hospizarbeit und Sozialpsychiatrie.
     Publikationen: Signale ins Leben - Begegnungen mit Sterbenskranken. München (1977); Sterbenskranke und die Kirche. München (1980); Psychodrama in der Praxis - Anwendung in Therapie, Beratung und Sozialarbeit. (Hg.) München (1981); Soziale Arbeit als Wissensschaft - eine Orientierung. Freiburg i.Br. (1992); Soziale Arbeit als Ausbildung - Studienreform und -modelle. (Hg.) Freiburg i.Br. (1996); Theorien er Sozialen Arbeit - Eine Einführung. Freiburg i.Br. (1998) u.a.«

Sein Anliegen erläutert der Autor in der Einführung:
»Dieses Studienbuch

  • soll aufzeigen, dass Soziale Arbeit  wie andere Handlungswissenschaften (zum Beispiel Medizin, Ökonomie und Pädagogik)  eine ganz normale Wissenschaftsdisziplin mit langer internationaler Tradition ist,
  • vermitteln, dass Soziale Arbeit eng in ein Netzwerk verwandter Professionen eingebunden ist,
  • darauf hinweisen, wie vielfältig Menschen in Theorie und Praxis jeweils auf die sie bedrängenden sozialen Probleme ihrer Zeit reagiert haben,
  • in wissenschaftliches Fragen, Forschen, Erkennen und Denken im Rahmen Sozialer Arbeit einführen,
  • Verständnis für kontroverse philosophische und wissenschaftstheoretische Grundlegungen wissenschaftlicher Aussagen wecken,
  • Orientierungskriterien anbieten, das weite und oft schwer zu überschauende Feld der Wissenschaft Soziale Arbeit strukturieren,
  • zu einer vertieften wissenschaftlichen Reflexion Sozialer Arbeit anregen und ermutigen,
  • möglichst elementar und anschaulich darstellen,
  • die LeserInnen vor zu schneller und zu großer Zustimmung bewahren.« (S. 31)

Das Buch bietet eine Inhaltsübersicht und zwei Inhaltsverzeichnisse (insgesamt 14 Seiten), die sich in der Differenziertheit der Gliederung unterscheiden. Hier nur die kurze Übersicht:

VORWORT

ZUR EINFÜHRUNG.

TEIL 1: SOZIALE ARBEIT IST TEIL DER KULTUREN.
1. Der barmherzige Samariter und die Frage nach dem Ursprung der Sozialen Arbeit
2. Fragen über Fragen zur Wissenschaft Soziale Arbeit
3. Zwölf Thesen zum Werdegang und zu den Grundlagen der Wissenschaft Soziale Arbeit

TEIL 2: DER WERDEGANG DER SOZIALEN ARBEIT ALS WISSENSCHAFT DER MODERNEN GESELLSCHAFT - EINE HISTORISCH-KRITISCHE RÜCKBESINNUNG
1. Helfen und Erziehen in archaischen- hochkultivierten und modemen Gesellschaften
2. Die Entwicklung in Europa vom 11. bis zum 18. Jahrhundert
3. Die Entwicklung in Europa und Nordamerika im l9. Jahrhundert 
4. Die weltweite Entwicklung seit dem 20. Jahrhundert

TEIL 3: PHILOSOPHISCHE UND WISSENSCHAFTSTHEORETISCHE GRUNDLAGEN DER WISSENSCHAFT SOZIALE ARBEIT
1. Über das Erkennen
2. Offene Fragen und grundlegende Antworten
3. Wissenschaftliches Wissen
4. Organisation von Forschen und Wissen
5. Beeinflussung von Erkenntnisprozessen
6. Die Interdependenzen von Wissenschaft, Praxis und Ausbildung

TEIL 4: DIE WISSENSCHAFT SOZIALE ARBEIT
1. Soziale Arbeit ist eine Menschenwissenschaft
2. Der Gegenstandsbereich der Sozialen Arbeit
3. Werte, Normen und Rechtsgrundlagen der Sozialen Arbeit
4. Soziale Arbeit und ihre Bezugswissenschaften
5.Forschung der Sozialen Arbeit
6. Theorien und Modelle der Sozialen Arbeit

TEIL 5: DIE VERBINDUNG DER WISSENSCHAFT SOZIALE ARBEIT MIT DER PRAXIS UND DER AUSBILDUNG DER SOZIALEN ARBEIT
1. Die Verbindung von Wissenschaft und Praxis in der Sozialen Arbeit
2. Die Verbindung von Wissenschaft und Ausbildung in der Sozialen Arbeit
ZUM SCHLUSS:
Die Wissenschaft Soziale Arbeit ist und bleibt eine notwendige Wissenschaft

WEBLIOGRAPHIE 

LITERATUR

AUTOR

An verschiedensten Stellen profitiert Engelke von seinen beeindruckenden Kenntnissen über die Geschichte und gegenwärtige Situation des Faches Sozialarbeit. Es folgt eine gekürzte Textprobe aus dem 4. Kapitel des zweiten Teils:
     »Die Forderungen nach einer Wissenschaft Soziale Arbeit und die Feststellung, dass Soziale Arbeit eine Wissenschaft sei, wurden während des 20. Jahrhunderts regelmäßig im In- und Ausland von den unterschiedlichsten Standpunkten aus angegriffen. .... Da ich im Teil 4 die Grundlagen der Wissenschaft und der Forschung der Sozialen Arbeit ausführlich dargestellt habe, charakterisiere ich im Folgenden das Wechselspiel zwischen Forderung und Widerstand mit einer kleinen Collage.
     "Jede Wohlfahrtspflege muß basiert sein auf wissenschaftlicher Forschung." hieß es 1911 in der 3. Auflage des von Johannes Conrad u.a. herausgegebenen Handwörterbuches für Staatswissenschaften. "Wir müssen eine klare Erkenntnis darüber haben, nach welcher Richtung die Entwicklung unseres sozialen Lebens geführt werden soll und diese Erkenntnis auch unsere Wohlfahrtspflege leiten lassen. Auch diese Forderung kann ohne Assistenz der Wissenschaft nicht erfüllt werden." (Zit. nach Sachße/Tennstedt 1988, 19)
   "Is Social Work a Profession?" Über diese Frage wurde auf dem Kongress der National Conference of Charities and Correction 1915 in Baltimore heftig gestritten. Im Mittelpunkt stand die These von Abraham Flexner: "Social Work is hardly eligible for the status of a Profession". Flexner hatte an der Sozialen Arbeit im Vergleich mit der Medizin auszusetzen, dass sie keine eigenständigen Methoden und keinen "body of scientific knowledge" besitze und deshalb keine Profession sei. Dieser Auffassung traten andere Mitglieder des Kongresses engagiert entgegen. (Wendt 1995b, 247ff.; Kirk/Reid 2002, 1-11 u.a.)
     Die Konferenz Sozialer Frauenschulen Deutschlands (Wohlfahrtsschulen) hat bereits 1917 als erste Richtlinie für die Ausbildung beschlossen: "Die theoretische Ausbildung soll eine allgemein sozialwissenschaftliche sein." (Siehe Feustel/Labonte-Roset 1992.)
     Maurice J. Karpf, der Vorsitzende der amerikanischen Konferenz sozialer Schulen in den dreißiger Jahren meinte, dass man eine Wissenschaft entwickeln könne, die für die Soziale Arbeit dasselbe bedeutet wie für den Arzt die Erkenntnis normaler und anormaler Körperfunktionen, die Kenntnis von den Mitteln, mit denen anormale zu beseitigen und normale zu fördern sind, und wie für den Ingenieur das Wissen, um Brücken zu bauen, Tunnel zu bohren und im Voraus die Sicherheit solcher Anlagen berechnen und garantieren zu können. (Salomon 1933)
     Ilse von Arlt erklärte 1958 in Wien: "Soll die Fürsorge ihren ungeheueren Aufgaben in der modernen Welt entsprechen, so muß sie sich des Werkzeugs bedienen, das anzuwenden wir gewöhnt sind, der Wissenschaft. "Wenn es also bisher keine Fürsorgewissenschaft gibt, dann muß bewiesen werden, daß es eine solche geben kann und wenn kann, dann auch muß." (Arlt 1958, 51f.)
     Von den fünfziger Jahren an wurde auch in Deutschland nicht mehr länger gefordert, dass es eine Wissenschaft Soziale Arbeit geben müsse, vielmehr wurde verlangt, die Wissenschaft Soziale Arbeit anzuerkennen und im Wissenschafts- und Hochschulsystem zu etablieren. Diese neue Einstellung ergab sich aus der Erkenntnis und dem gewachsenen Selbstbewusstsein, dass in der Sozialen Arbeit bereits seit Jahrzehnten international geforscht wurde und ein umfassendes wissenschaftliches Wissen vorhanden war.
     Herbert Lattke (1909-1990) forderte zum Beispiel in den fünfziger Jahren, "Sozialarbeitswissenschaft" wie in den USA als eigenständigen Wissenschaftszweig mit Grund- und Hilfswissenschaften anzuerkennen und an deutschen Hochschulen zu institutionalisieren. (Lattke 1968) Albert Mühlum ging 1982 davon aus, dass die Sozialarbeitswissenschaft "notwendig, möglich und in Umrissen bereits vorhanden ist". Sie bedürfe der konsequenten Weiterentwicklung, sei von anderen Sozialwissenschaften zu unterscheiden und werde sich gegen alle Widerstände durchsetzen. (Mühlum 1996a, 236f.) Dieselbe Auffassung vertraten zum Beispiel Wolf Rainer Wendt (Wendt 1994 ), Jan Tillmann (Tillmann 1994) und Reiner Feth (Feth 1996). Zu den jungen Wissenschaftlern, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA "social work" studiert haben, gehört Hans Pfaffenberger (1922*); er verknüpft seit den siebziger Jahren Sozialpädagogik (als Wissenschaft) und Sozialarbeitswissenschaft miteinander und fordert den Ausbau und die Etablierung der Sozialarbeitswissenschaft/Sozialpädagogik. ....
     Zu den eigentümlichen Phänomenen der Wissenschaftsgeschichte der Sozialen Arbeit gehört es, dass gerade VertreterInnen aus der Gruppe der Erziehungs- und Sozialwissenschaften sich als GegnerInnen der Wissenschaft Soziale Arbeit hervorgetan haben. .... Dieses Verhalten kann damit zusammenhängen, dass für die Entwicklung aller jungen Wissenschaften die Abgrenzung und die (Über- )Betonung ihrer Autonomie existentiell wichtig sind. ....
     In vielen Städten des Deutschen Reiches hatten sich um die Wende zum 20. Jahrhundert Gruppen, Vereine und Institute gebildet, die sich wissenschaftlich mit den sozialen Problemen der Zeit befassten und Wege aus Armut und Elend suchten. Der "Verein für Socialpolitik" und das "Institut für Gemeinwohl" in Frankfurt a.M. ragten als Orte wissenschaftlicher Analysen der Problemverursachung und der Umgestaltung der freien und öffentlichen Fürsorge aus den zahlreichen Aktivitäten heraus. ....
     Wissenschaftliche Erkenntnisse sollten zugleich verbindliche Normen für die politische Ausgestaltung der sozialen Beziehungen umfassen. Damit pflegte Schmoller die Nähe zur Sozialen Arbeit; bedeutende Personen der Sozialen Arbeit haben deshalb damals Nationalökonomie studiert und darin promoviert, zum Beispiel Alice Salomon und Ilse von Arlt. Die ersten Lehrstühle für Fürsorge und Sozialpädagogik waren den Fakultäten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zugeordnet. ....
     Nach der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und deren Abspaltung vom Verein für Sozialpolitik lag das Schwergewicht der soziologischen Aktivitäten in Deutschland im Bereich der Theorienproduktion. Die deutschen Soziologen definierten und praktizierten Soziologie im Unterschied zu ihren amerikanischen Kollegen  vor allem als ein theoretisches Unternehmen und haben sich ebenfalls von der Sozialen Arbeit distanziert. (Siehe Leitner 1981 u.a.) ....
     In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fallt in Deutschland eine dichte Beziehung zwischen (Sozial-)Pädagogik und Soziale Arbeit auf. Diese Verbindung hat eine alte Tradition und ist mit den Werken von Juan L.Vives(1881, 1912, 1973), Jean Jacques Rousseau(1981,1990,1995), Johann Heinrich Pestalozzi (1945, 1946, 1949), Paul Natorp (1922, 1974), Herman Nohl (1927, 1965, 1967, 1970, 1988), Klaus Mollenhauer(1973,1977, 1982, 1987, 1991, 1992, 1996) u.a. über 400 Jahre bestens dokumentiert. ....Universitäre SozialpädagogInnen lehnen Soziale Arbeit als Wissenschaft entschieden ab, gebrauchen den Begriff Soziale Arbeit aber zugleich synonym für Sozialpädagogik und verteidigen die Einbettung der Sozialpädagogik alias Soziale Arbeit in die Erziehungswissenschaft. ....
Für den von Krüger zitierten Hans Thiersch ist Soziale Arbeit allerdings eine praxisbezogene, kritische Handlungswissenschaft, die die unterschiedlichen Traditionen von Sozialpädagogik und Sozialarbeit integriert.« (S. 132 ff)

Der dritte Teil mündet in einem transparenten Interdependenzmodell, in dem Wissenschaft, Praxis und Ausbildung sich interagierend dem gemeinsamen Gegenstandsbereich, nämlich der Untersuchung und Bewältigung sozialer Probleme widmen, ganz so wie diese drei Komponenten auch in anderen Disziplinen z.B. in der Medizin, der Psychologie und der Pädagogik  arbeitsteilig zusammenwirken.

Orientiert an den von Heinrich Rombach und Norbert Elias entwickelten formalen und inhaltlichen Kriterien zur Qualifizierung von Wissenschaftsdisziplinen untersucht Engelke im vierten Teil sehr gründlich den Status der Sozialarbeitswissenschaft und weist ihren Wissenschaftscharakter überzeugend nach.

Nachdem im dritten Teil sogar Kunst und Religion als wichtiges Erkenntnisquellen herausgestellt und die anarchische Position Paul Feyerabends gewürdigt wurden, irritiert Engelke seine Leser im Schlußkapitel mit dogmatisch pharisäischen Ausschlußverdikten:
   »Toleranz und Pluralität der Meinungen und Theorien gehören unabdingbar zur Wissenschaft dazu; das kann und darf aber nicht bedeuten, dass alles im Namen und Rahmen von Wissenschaft möglich und zu dulden ist. Toleranz und Pluralität dürfen nicht mit Grenzenlosigkeit und Beliebigkeit verwechselt werden. Nicht jede denkbare erkenntnistheoretische Perspektive und nicht jede Theorie ist  nicht nur nach meiner Auffassung in der Sozialen Arbeit tolerabel. Eine Toleranzgrenze sind die ethischen Prinzipien der Sozialen Arbeit, eine andere ist das empirisch-theoretische Wissenschaftsverständnis. .... Wer dem radikal-konstruktivistischen Ansatz konsequent folgen wollte, müsste ihr [einer langjährig sexuell mißbrauchten Klientin] im Gespräch vermitteln, dass sie diese Wirklichkeit konstruiert habe, und mit ihr eine neue Wirklichkeit konstruieren. Die Würde und das Leiden der jungen Frau sowie die ethische Selbstverpflichtung der Profession Soziale Arbeit im Code of Ethics verpflichten nach meiner Auffassung, solches Vorgehen und seine "wissenschaftstheoretische" Begründung entschieden als verantwortungslos und inakzeptabel zurückzuweisen. "Postmoderne Professions- und Wissenschaftstheorien" mit Kernthesen wie "Sozialarbeit ist ohne Eigenschaften" (siehe
Kleve 2000, 195-198) halte ich für überspannte Konvolute, die den KlientInnen und dem Ansehen der Wissenschaft Soziale Arbeit schaden. Ihre VertreterInnen leben anscheinend in einer eigenen, selbst gezimmerten Welt, in der alles, was die eigenen Ideen stören könnte, zum Beispiel die International Federation of Social Workers mit ihren Definitionen und Ethikkodizes, "draußen vor" bleibt. Vorhandene Realitäten verschwinden zu lassen und neue hervorzuzaubern (das Kaninchen wird in eine weiße Taube verzaubert) ist die Kunst der Magier und gehört ins Varieté, aber nicht in die Wissenschaft. ....
     In einer Welt, in der die empirisch-theoretische Wissenschaft einen sehr hohen Stellenwert hat, kann auch die Soziale Arbeit nur bestehen, wenn sie als empirisch-theoretische Wissenschaft verstanden, praktiziert und anerkannt wird.« (S. 476/477)

Man kann gegnerische Positionen kritisieren, aber dann bitte argumentativ statt polemisch, und Exkommunikationen gehören schon gar nicht zum Arsenal wissenschaftlicher Auseinandersetzungen. Eine Einengung der erkenntnistheoretischen Basis auf "empirisch-theoretische Wissenschaft" würde gerade der Sozialarbeitswissenschaft nicht gut bekommen.

Bilanzierende Bewertung:
Bewundernswert ist die imponierende interdisziplinäre, auch historische und philosophische Bildung des Autors, seine intimen Kenntnisse des sozialarbeiterischen Berufsfeldes sowie dessen Vorgeschichte. Nur mit diesem Rüstzeug konnte ihm die Bewältigung seiner schwierigen selbstgesetzten Aufgabe gelingen.

Einen bedauerlichen Mangel muß man wohl darin sehen, daß Engelke einerseits die zentrale Bedeutung der Hermeneutik in der sozialen Arbeit erkennt, aber die Fachdiskussion über ihre Validitätsmängel und deren Überwindung mit Hilfe der Peirce'schen Abduktionslogik ignoriert. Ohne die Lösung dieser Problematik bleibt die Sozialarbeitswissenschaft zwar eine Wissenschaft, aber keine sehr glaubwürdige.

Insgesamt handelt es sich um ein verdienstvolles und lehrreiches Werk, das geeignet ist, den Praktikern, Wissenschaftlern und Lehrern der Sozialarbeit professionelle Identität und Selbstbewußtsein zu vermitteln, was sie allesamt bitter nötig haben.

Für die nächste Auflage wünschen wir uns das für Studienbücher obligatorische Autoren- und Sachwortregister.

Kurt Eberhard  (April, 2005)

 

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