FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Rezension / Jahrgang 2001

 

Ulla Rhan und Lina Rhan

Lieber high als stinknormal?

- ein Buch über Drogen

Kösel-Verlag, München, 2001
126 Seiten
19,90 DM

 


Mutter und Tochter haben zusammen ein Buch über ihre Coabhängigkeit geschrieben, ohne diesen Begriff auch nur zu kennen.

Es bietet folgende Qualitäten:

v Der doppelte Blickwechsel auf die eigene und die andere Person erleichtert das Verstehen, macht es eigentlich erst möglich;

v Die rückhaltlose Offenheit und der ungekünstelte Sprachstil sorgen für Authentizität; 

v Die zweifache Subjektivität wird sehr wirkungsvoll ergänzt durch eingeschobenes Fachwissen von Experten, Beratungsadressen, Glossar der Scenesprache etc.;

v Der Leser erfährt sehr viel über die Drogen-Scene und zwar nicht so, wie sie vor zwanzig Jahren war, sondern wie sie heute ist;

v Er spürt etwas von dem tückischen Zusammenspiel familiärer Wechselwirkungen, mehr als die Autorinnen selbst ahnen, bspw. wie Lina aus Liebe zu Ulla den Weg in das Spontanchaos geht, den die Mutter sich ebenso wünscht wie vermeidet;

v Man erlebt, wie die psychischen und sozialen Wirkungen der Drogen unerbittlich zu ihren mächtigsten Ursachen werden und wie ohnmächtig schließlich alle pädagogischen und therapeutischen Anstrengungen sind.

v Wir lernen aber auch etwas über Chancen zum Ausstieg:

„Lina stand auf einmal nicht mehr vor der Entscheidung: Drogen oder keine Drogen. Die Frage hieß vielmehr: Drogen oder Giovanni. Und außerdem kam Giovanni im richtigen Moment. Tief in Linas Innerem hatte sich schon seit einiger Zeit der Wunsch nach einem Neuanfang gerührt. Sie sehnte sich nach Geborgenheit, nach Halt und Sicherheit. Über Jahre hinweg war ihr Körper unter dem Einfluß chemischer Drogen auf Hochtouren gelaufen. Dabei hatte sich soviel Druck aufgestaut, daß sie manchmal das Gefühl hatte, explodieren zu müssen. Eigentlich wollte sie nur eins: abschalten. Als Giovanni sie vor die Entscheidung stellte, weiterzufeiern oder bei ihm zu bleiben, machte er eine Tür für sie auf, nach der sie die ganze Zeit gesucht hatte. Doch durchgehen mußte sie selber – durchgehen und sie von der anderen Seite schließen.“ (S.106)

Dieses lehrreiche Buch sei allen Eltern, Erziehern und Therapeuten, also allen Pflegeeltern dringend empfohlen.

Kurt Eberhard (Sept. 01)

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